Kindergarten Nannys Place e.V.
Ostpreußendamm 29
12207 Berlin
Pädagogisches Konzept der Kindertagesstätte Nannys Place e.V.
1. Kindergarten Nannys Place
Der Verein Nannys Place e.V. ist der gesetzliche Träger des Kindergartens Nannys Place.
Die Zusammenarbeit zwischen Elternschaft, Vorstand und Kollegium (das Erzieherinnen-
Team) bildet die Grundlage für das Gelingen unseres Kindergartens.
Der Kindergarten ist seit Februar 2011 ein privater Kindergarten und ab dem 1.08.2011 tritt der Träger, der gemeinnützige Verein zur Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen Nannys Place e.V. der Rahmenvereinbarung bei.
2. Räumlichkeiten und soziales Umfeld
Der Kindergarten Nannys Place befindet sich im Ostpreußendamm 29, 12207 Steglitz..Es handelt sich um ein Dreifamilien Haus, wobei der Kindergarten das komplette Erdgeschoß umfasst.
Unser Kindergarten hat 4 Räume: einen großen Ess- und Spielraum, ein großes
Spiel-und Schlafzimmer, einen Raum zum spielen und turnen und ein Büro.
Badezimmer und eine Küche auf einer Fläche von 120qm.
Rund um den Kindergarten bieten sich ein großzügiger Garten mit einem Trampolin sowie einem großen Sandkasten zum spielen an. Gut erreichbar sind für uns der Bäkepark mit zwei großen öffentlichen Spielplätzen und dem Otto Lilienthal Denkmal.
Darüber hinaus gibt es zu Fuß zwanzig Minuten entfernt einen weiteren großen Spielplatz.
Unser Einzugsgebiet umfasst Steglitz-Zehlendorf mit den umliegenden Stadtbezirken. Die
Elternschaft lässt sich keiner bestimmten Bevölkerungsschicht zuordnen. Die Verbindung
unserer Elternschaft besteht in dem gemeinsamen Interesse an einer kleinen
überschaubaren Kindergruppe sowie an einer aktiven Mitarbeit im Kindergarten
.
3. Das Team
Die Erzieherinnen sind für die pädagogischen Inhalte und deren Umsetzung zuständig und verantwortlich. Dabei arbeiten sie eng mit den Eltern zusammen, nehmen deren Bedürfnisse und Wünsche wahr und berücksichtigen diese nach Möglichkeit.
Regelmäßig finden Elternabende und Elterngespräche statt. Die Erzieherinnen treffen sich zweimal wöchentlich zum Teamgespräch, um ihre Zusammenarbeit zu vertiefen und um ihre
pädagogische Arbeit zu reflektieren.
4. Gruppenstruktur
Die Kindergruppe umfasst 15 Kinder von 1 – 6. Die Kinder werden in zwei altersgerechte Gruppen aufgeteilt.Die Kinder werden von zwei deutschsprachigen staatlich anerkannten Erzieherinnen und von einer englischsprachigen,ausgebildeten Erzieherinnen betreut.
Eine Sozialassistentin und eine weitere englischsprachige Fachkraft unterstützten die Erzieher in Ihrer Arbeit.
5. Pädagogische Arbeit in der Kindergartengruppe
kann durch die unterschiedlichsten Impulse geschehen.
Vorbild und Nachahmung
Kinder in den ersten sieben Lebensjahren wollen selbst tätig sein. Die Erzieherinnen
fungieren hier als Vorbild, das die Kinder nachahmen.
Die Erzieherinnen suchen sich über den Tag verteilt unterschiedliche Tätigkeiten, die für die
Kinder nachahmenswert sind. Dies können sowohl die anstehenden Haus- und
Gartenarbeiten sein als auch handwerkliche und künstlerische Arbeiten, die von den Kindern
gerne (spielerisch) nachgeahmt werden.
Doch auch über das reine Tun hinaus stellen die Erzieherinnen ein Vorbild für die Kinder dar:
Sie bemühen sich um eine bewusste Präsenz, von der Sprache bis zur seelischen Stimmung.
Diesen Prozess der Selbsterziehung nicht zu vernachlässigen ist uns ein dringendes
Anliegen.
Outdoor
Der eigene Garten bietet den Kindern jede Menge Erfahrungsmöglichkeiten. Die Kinder können hier den Jahreslauf beobachten. Sie spüren dort Wärme und Kälte, Regen und Wind. Sie können auf dem Trampolin ihren Gelichgewichtssinn trainieren und mit den Bobbiecars durch die Gegend fahren. Durch versierte Ballspiele können die Kinder ihr Motorik ausbauen..
Jeden Tag, bei jeder Witterung, gehen wir ins Freie. Zweimal in der Woche verbringen wir den
ganzen Vormittag draußen im Garten, einmal fahren wir mit den großen Kindern in den Zoo, ein andermal gehen wir mit dem Bollerwagen auf die nahegelegenen Spielplätze. So haben alle Elemente einen Platz im Kindergartenalltag: die Luft im Sommer und Herbst, das Wasser durch das Planschbecken im Garten, die Erde durch unseren Garten und das Feuer durch die Laternen am Laternenfest.
Dieses Erleben von Natur in der Stadt zu fördern ist uns ein dringendes Anliegen. Es dient
dem seelischen Gleichgewicht der Kinder, vergrößert ihr Weltwissen und legt einen wichtigen
Grundstein für ein späteres Umweltverständnis.
Körper- und Bewegungskompetenz
Auf einen beweglichen Körper gründet sich ein beweglicher Geist. Bewegung ist die
elementare Form des Denkens, und indem Kinder sich bewegen, bilden sich auch ihre
Gefühle aus. Körperbewusstsein schützt vor durch Bewegungsmangel entstehende
Zivilisationskrankheiten.
Durch das oben dargestellte Spiel im Garten und im Park bewegen sich unsere Kinder täglich
intensiv. Wenn die Kinder im Garten spielen, auf dem Trampolin hüpfen und mit den Erziehern Fangspiele machen- üben sie ihre Beweglichkeit.
Unser Spielzeug für den Kindergarten-Innenbereich ist so ausgewählt, dass es die
Bewegungskompetenz stärkt: die Kinder rollen, ziehen, schleppen ,schieben (Grobmotorik).
Die Feinmotorik wird durch das vormittägliche gemeinsame Backen, Malen und Kneten, basteln
gefördert. Die Kinder helfen auch gern beim Obst und Gemüse schnippeln.. Die Kinder werden sich ihrer Finger und deren Bewegungsmöglichkeiten durch die zahlreichen Fingerspiele bewusst.
Nachmittags gibt es für die größeren Kinder eine Menge von Werkmöglichkeiten, wie malen
fädeln, kneten.
Auch die Körperpflege schult die Körperwahrnehmung, sie reicht vom Zähneputzen übers Haare kämmen, bis hin zum täglichen Eincremen des Gesichts.
Sinnes und Wahrnehmungskompetenz
Unsere Kinder brauchen ein waches Bewusstsein dafür, was um sie herum und was mit ihnen
geschieht. Deshalb bieten wir ihnen möglichst verlässliche und unverfälschte
Sinneseindrücke.
Ein besonderes Anliegen ist es uns, diese Sinnespflege möglichst wenig spektakulär in den
Kindergartenalltag zu integrieren. Wenn wir bei den Spielmaterialien darauf achten, dass die
unterschiedlichsten Tastqualitäten im Spielmaterial auch zu erfühlen sind, sparen wir uns
Tastsäckchen und Fühlparcours. Wir versuchen, solche „künstlichen„ Situationen eher zu
vermeiden und im richtigen Moment die Kinder das Angesagte spüren zu lassen, indem wir
beispielsweise mit ihnen im Sommer barfuß über eine stoppelige Wiese gehen.
Die Sinnespflege beginnt bei der farblichen Gestaltung der Räume, setzt sich fort beim
Basteln, Malen und Kneten, führt über die Geruchseindrücke beim Kekse backen,
beim Lebkuchenbacken bis hin zu den Klängen der Instrumente und
Lieder.
Durch das sinnvolle Tun der Erzieherinnen beobachten die Kinder sinnvolle
Zusammenhänge, die sie verstehen können.
.
Elektronische Medien haben in unserem Kindergarten nichts zu suchen.
Sprachkompetenz
Die Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens bildet unsere gemeinsame Sprache.
Ohne eine ausdifferenzierte Sprache können wir nicht wirklich miteinander ins Gespräch kommen. Wir können die Dinge nicht beim Namen nennen, keine gemeinsamen Pläne schmieden, uns nicht gegenseitig unsere Gefühle verständlich machen.
Sprache ist der Boden für gelebte Demokratie.
Wir bemühen uns, für die Kinder gute sprachliche Vorbilder zu sein: weder zu nuscheln noch
Schimpfwörter zu benutzen und uns einer klaren Sprache zu bedienen. Spontane
Sprachspiele, Reimereien, Nonsensverse und Sprichwörter werden in die Alltagsrede
eingebaut, so dass Sprache als etwas vermittelt wird, das Spaß macht. Weiterhin bemühen
wir uns um eine bildhafte und konkrete Sprache.
Im Laufe ihrer Kindergartenzeit erwerben die Kinder einen großen Schatz an Liedern,
Fingerspielen, Geschichten und Märchen, der vielleicht so tief sitzt, dass sie ihn an ihre eigenen Kinder weitergeben werden können. So hoffen wir, nicht nur auf unsere Kindergartenkinder einen positiven Einfluss zu nehmen, sondern gesamtgesellschaftlich etwas gegen die kulturelle Verarmung unternehmen zu können.
Phantasie und Kreativitätskompetenz
Die Zukunft der Welt hängt von dem Ideenreichtum ihrer Bewohner ab.
Ideenreichtum setzt eine gesunde Phantasie voraus, die uns wirklich Neues denken und
umsetzen lässt.
Wie können wir die Phantasiekräfte in unseren Kindern stärken?
Eine zentrale Rolle nimmt bei uns das Freispiel ein. Indem die Kinder die Tätigkeiten der
Erzieherinnen nachspielen (siehe Vorbild und Nachahmung), gibt es immer etwas, auf das
sich die Kinder in ihrer Phantasie beziehen können. Unsere Spielmaterialien haben dabei
einen möglichst unfertigen, das heißt freilassenden Charakter, so dass die Kinder sie
möglichst vielseitig verwenden können. So entsteht zum Beispiel aus einem Verpackungskarton
ein tolles Hexenhaus.
Die Erzieher verschönern den Karton. Zusammen mit den Kindern basteln Sie Dachschindeln und malen diese mit Tuschfarben bunt an. Die Fenster werden ausgeschnitten und bekommen karierte rot-weiße Gardinen. Ein Schornstein gehört zu jedem Hexenhaus und mit Watte sieht er schnell authentisch aus .Die Kinder gestalten zusammen mit den Erziehern ein modernes Hexenhaus
und durch die allgemeine Begeisterung ist es ein leichtes, die Kinder für eine Aufführung zu begeistern.
Jeden tag wird ein bisschen geübt bis die Abläufe ganz automatisch von den Kindern verinnerlicht werden und dann wird zu Weihnachten das Märchen von Hensel und Gretel aufgeführt.
Durch altersentsprechende Erzählungen, Märchen und Geschichten haben die Kinder auch
immer einen „Stoff„, den sie im Spiel umsetzen können. Die Geschichten werden wiederholt
und beziehen sich thematisch aufeinander, auf die Jahreszeit oder auf ein Motiv, so dass
sich mit der Zeit ein ganzes Vorstellungsfeld zu einem Themengebiet bildet, aus dem die
Kinder in ihren Phantasiespielen schöpfen können.
Spiel heißt Aneignung, Verarbeitung und Veränderung der Welt. Das Spiel ist die Arbeit der
Kinder.
Sozialkompetenz
Kinder sind von Geburt an soziale Wesen, dies beginnt in der Familie und setzt sich im
Kindergarten fort. Immer mehr Kinder wachsen in Kleinstfamilien auf, die wenig Raum für
soziale Erfahrungen bieten. Der Kindergarten muss mehr denn je diese entstehende Lücke
füllen.
Durch die altersgemischte Gruppe lernen die Kinder mit älteren, gleichaltrigen und jüngeren
Kindern umzugehen. Die Älteren lernen Verantwortung für die Jüngeren zu übernehmen, die
Jüngeren lernen sich an die Älteren zu wenden und eifern ihnen nach. Die Belange aller
sollten ihren Platz finden, Rücksichten sind zu nehmen, Kompromisse zu schließen,
Freundschaften zu pflegen. Die Erzieherinnen bieten den liebevoll-aufmerksamen Rahmen
für dieses wogende Hin und Her der Beziehungen. Sie achten darauf, dass kein Kind
ausgegrenzt wird und greifen helfend ein, wenn die Kinder ihre Konflikte nicht selber regeln
können. Die Fürsorglichkeit der Erzieherinnen sollte für die Sozialkompetenz wiederum ein
nachahmenswertes Vorbild sein.
Motivations- und Konzentrationskompetenz
Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es, die Schaffensfreude der Kinder anzuregen. Das
heißt aber auch, möglichst die Dinge von den Kindern fernzuhalten, welche die
Schaffensfreude behindern.
Ein durch Fernsehkonsum überfüttertes Kind wird weniger Kreativität an den Tag legen, wie
auch ein Kind, das sich durch zu hohe Leistungsanforderung der Eltern gelähmt fühlt. Auch
Sorgen der Eltern, nicht altersgemäße Welterklärungen von Erwachsenen können die
Konzentration der Kinder beeinträchtigen. Hier sind Gespräche mit den Eltern gefragt.
Durch den Rhythmus im Kindergarten wird die Konzentration gestärkt, denn die Freude an
der Wiederholung wirkt gesundend und kräftigend auf das Kind.
Angefangene Werkstücke sowohl der Erzieherinnen als auch der Kinder werden
grundsätzlich zu Ende gebracht.
Werkstücke entstehen dabei immer im Zusammenhang mit Themen, die gerade im
Kindergarten aktuell sind. Die Dinge, die angefertigt werden, machen den Kindern Freude, sie
können sie essen oder mit ihnen spielen oder sie zu Hause aufstellen. Dieses sinnvolle Tun
stärkt die Motivation, sich gerne anzustrengen.
Rhythmus im Tages-, Wochen- und Jahreslauf
Durch die rhythmisch sich wiederholende Gestaltung des Tages-, Wochen- und
Jahresablaufes gewinnen die Kinder Sicherheit und Selbstvertrauen. Auch ihre körperliche
Konstitution wird durch diese wiederkehrenden Rhythmen gestärkt.
Den Jahreszeiten und den christlichen Festen im Jahreslauf wird bei uns viel Aufmerksamkeit
geschenkt: in der Gestaltung der Räume, den Fingerspielen, Reigen und Geschichten und in
den Tätigkeiten der Erzieherinnen und den Bastelarbeiten der Kinder.
Ethisch-moralische Wertekompetenz
Der vermittelte Wertekanon basiert auf der christlich abendländischen Kultur, ohne die Werte
anderer Kulturen auszuschließen.
Wir feiern die christlichen Feste im Jahreslauf und zeigen ihre Realität auf der Ebene, auf der
sie von den Kindern verstanden werden können. Erntedank, Sankt Martin, Nikolaus und
Weihnachten sind Feste, die von jeher auch gerade Kindern ein Verständnis für die Werte der
christlichen Religion nahe bringen konnten.
.Die Bedeutung von Ostern bleibt für die Kinder noch verborgen, bei uns wird es vielmehr als ein Frühlingsfest verstanden an dem Ostereier vom Osterhasen versteckt und von den Kindern gesucht werden.
. Auf unserem Sommerfest feiern wir den Sommer, das gemeinsam
verbrachte Jahr und verabschieden die Kinder, die in die Schule kommen.
Wir bemühen uns, den Kindern Werte von Fürsorglichkeit und dem liebevollen Umgang mit
der Natur nahe zu bringen. Durch den Tischspruch vor dem Essen vermitteln wir
Dankbarkeit und ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Geschichten aus anderen Ländern öffnen die Wahrnehmung von anderen Kulturen. Lieder
und Verse in anderen Sprachen lassen die Kinder neugierig aufhorchen. Die Kinder erfahren,
dass es nicht überall so zugeht wie hier.
Wir achten darauf unsere Versprechen einzuhalten. Wir hoffen, dass durch unsere Arbeit,
den Kinder ein Gefühl für das Schöne, Gute und Wahre entwickeln können und daran glauben können,dass es in dieser Welt zu finden ist.
Vielleicht werden sie es dann später auch aktiv zu vermehren suchen.
Kinderturnen
Das Kinderturnen nimmt eine Sonderstellung in unserem Kindergartenablauf ein.
: Eine externe Fachkraft kommt zweimal wöchentlich in den Kindergarten und
und macht am Vormittag nach dem Freispiel mit den Kindern und einer Erzieherin ver-
schiedene Turnübungen.